Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr, deshalb ist Kindererziehung eine anspruchsvolle Aufgabe. Wussten Sie, dass Kinder bis zum 5. Lebensjahr ungefiltert die Verhaltensweisen und Vorstellungen von Eltern und Bezugspersonen übernehmen? Kinder lernen in den ersten Jahren durch Beobachtung und Nachahmung, deshalb sind positive Vorbilder während der ersten Lebensjahre extrem wichtig. Schon im Mutterleib während der Schwangerschaft überträgt sich jede Empfindung der werdenden Mutter, wie große Freude oder tiefes Leid, direkt auf das ungeborene Kind. Gefühle wie Ablehnung, Verletzungen, nicht erwünscht sein durch Mutter oder Vater, heftiger Streit, etc. wird als traumatischer Erfahrungswert in den Zellen „programmiert“ und prägt bereits in diesem Stadium bestimmte spätere Verhaltensweisen des Kindes. Die Vorstellung, das Kind im Mutterleib oder im Babyalter versteht noch nichts, sollte sofort verabschiedet werden. Neurowissenschaftliche Untersuchen haben längst das Gegenteil bewiesen.
Vom ersten Tag an sollte bei den Erwachsenen auf kindgerechte Ausdrucksweisen und entsprechendes Verhalten Wert gelegt werden. Unser Gehirn denkt in Bildern: denken Sie einmal NICHT an einen Elefanten! Sehen Sie in diesem Augenblick das Bild eines Elefanten vor ihrem geistigen Auge? Richtig, denn: das Unterbewusstsein kennt kein NICHT! Aus diesem Grund sind richtige Umgangsweise und positives Formulieren für das Kind sehr wichtig. Der Satz: „schmeiß bitte NICHT immer deinen Schulranzen in die Ecke“ ist für das Unterbewusstsein des Kindes ein direkter Befehl dies weiterhin zu tun! Richtig sollte es lauten: stell BITTE Deinen Schulranzen auf seinen Platz in Deinem Zimmer. Überhaupt sollte der Focus der Erziehung generell auf positive Bestätigung gelegt werden, leider wird das Kind in vielen Fällen bei negativen Verhaltenweisen über Bestrafung gemaßregelt und geprägt. Viel erfolgreicher ist es notwendige Grenzen zu setzen und Konsequenzen erklärend aufzuzeigen, um das Verständnis des Kindes zu fördern und zu entwickeln.
Thema ADS/ADHS aus ganzheitlicher Sicht
Leider wird diese Diagnose heutzutage oft vorschnell gestellt, ohne die Grundveranlagungen und vor allem das Temperament des Kindes - ob cholerisch, phlegmatisch, sanguinisch oder melancholisch – als wichtiger Faktor mit in Betracht zu ziehen. Erstaunlicherweise wird zum Beispiel das cholerische Temperament eines Erwachsenen und dessen entsprechende Verhaltensweisen wie Wut, Zorn, lautes Geschrei und Aggressivität von anderen oft akzeptiert. Wir sollten bedenken: auch ein cholerischer Erwachsener kommt als Kind auf die Welt und wird natürlich diese Verhaltensweisen im Kindesalter auch an den Tag legen. Die Veranlagungen des Kindes spiegeln auch die Lernthemen von Eltern und Bezugspersonen, deren Aufgabe es ist, das Temperament des Kindes in dafür geeignete Kanäle zu lenken. Gute Ventile für Choleriker bieten verschiedene Sportarten und vor allem viel Aufenthalt in der Natur, wenig geeignet sind Computerspiele und Fernseher, diese Beschäftigungen sollten unbedingt selektiert und zeitlich auf ein Minimum begrenzt werden. Ein weiterer wichtiger Faktor ist eine gesunde Ernährung, darauf sollte ebenfalls ein großes Augenmerk gelegt werden, z.B. steigert der übermäßige Konsum von Fleisch nachgewiesen ein aggressives Verhalten und wirkt somit kontraproduktiv bei Cholerikern. Dies ist nur ein kleines Beispiel einer beachtenswerten Liste, die sich beliebig lang fortsetzen ließe.
Ritalin und andere Medikamente zum „ruhigstellen“ eines extrem temperamentvollen Kindes hemmen und blockieren dessen natürliche Entwicklung und unterdrücken wertvolle geistige Fähigkeiten des Kindes. Schädliche Nebenwirkungen werden oft billigend in Kauf genommen, obwohl sich aktuelle Forschungen bereits damit befassen, ob diese Nebenwirkungen unter anderem mögliche Auslöser von Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson sein können!
Wir sollten uns vielmehr darauf konzentrieren, dass Kinder mit auffälligem Verhalten in vielen Fällen auch besonders auffällige Begabungen und Talente mit sich bringen, die entwickelt und gefördert werden wollen, um die Entfaltung der kleinen Persönlichkeit zu unterstützen. Der Blick ins Geburtshoroskop kann oft hilfreiche Erkenntnisse und Verständnis für entsprechende Verhaltensweisen des Kindes an den Tag bringen. Eine veränderte Betrachtungsweise in Kombination mit der Integration von fördernden Aktivitäten im Tagesablauf des Kindes kann viel bewirken und erspart in manchen Fällen ein Medikament. Wir ALLE sollten VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEIN wieder groß schreiben, denn: unsere Kinder sind unsere Zukunft!